In Teil 1 der Serie „Jobwechsel“ sind wir darauf eingegangen, woran Du merkst, dass es Zeit ist, nach einer neuen Stelle zu suchen. Jetzt geht es darum, zu analysieren, welche MOTIVATION dahinter steckt!
Deine Motivation zum Jobwechsel
Der Blick in die Stellenbörsen ist nur der erste Schritt. Oft ist es nur so ein diffuses Gefühl, dass sich irgendetwas ändern sollte. Das da doch noch mehr gehen muss. Oder dass es anders werden muss, wenn es besser werden soll.
Unzufriedenheit mit dem Job wächst meist langsam. Wenn Du Dich aber wirklich dazu entschließt, Deinen Job zu wechseln, solltest Du Dich sehr genau fragen, warum. Denn erstens hat das maßgeblich Einfluss auf Deine Jobwahl danach – Du möchtest ja schließlich nicht wieder das Gleiche in Grün – und zweitens wirst Du das auch in Deiner Bewerbung oder im Vorstellungsgespräch erklären müssen.
Viele Personalverantwortliche wollen mehr über die Wechselmotivation wissen und haken hier auch schon einmal genauer nach. Je eher Du also Deine Wechselmotivation preisgibst, desto weniger Interpretationsspielraum bleibt.
Warum willst Du wirklich Deinen Job wechseln?
Natürlich gibt es die unterschiedlichsten Gründe dafür. Jeder Job, jeder Mensch ist schließlich individuell. Aber in der Regel kann man ein paar gemeinsame Nenner finden.
1. Mehr Gehalt
Wenn Du in Deinem jetzigen Job eindeutig zu wenig verdienst, um all Deine Kosten damit zu decken, macht es keinen Sinn, hier Abstriche zu machen. Und selbst, wenn alle Kosten gedeckt sind, Dir aber nichts mehr übrig bleibt, um das Leben auch mal zu genießen, ist das durchaus ein Grund, einen Jobwechsel ins Auge zu fassen. Du lebst schließlich nicht nur, um zu arbeiten.
Sei hier ganz ehrlich zu Dir. Sonst stehst Du in wenigen Wochen wieder vor dem gleichen Problem.
Allerdings solltest Du auch realistisch sein – was ist möglich mit Deinem Wissen, Deiner Erfahrung, Deiner Qualifikation? Was ist branchenüblich?
Wenn Dir das nicht reicht, dann überlege, wie Du das ändern kannst. Mit einer Weiterqualifizierung vielleicht? Wenn ja, macht es vielleicht Sinn, nur nach Unternehmen zu schauen, die Dir solche Möglichkeiten bieten können. Oder Du suchst Dir einen Teilzeitjob, um in der übrigen Zeit selbst für Deine Weiterbildung zu sorgen.
Wenn Du allerdings eigentlich „mehr Wertschätzung“ meinst, die nicht unbedingt monetär sein muss, kann auch ein Job mit besseren Nebenleistungen, besseren Möglichkeiten zur Work-Life-Balance oder tollen Incentives interessant sein.
2. Umstände (Fahrtweg, Umzug, furchtbare Zustände im Unternehmen, etc.)
Du bist einfach viel zu lange unterwegs? Bist möglicherweise umgezogen?
Willst aus persönlichen Gründen nur noch in Teilzeit arbeiten und Dein jetziger Arbeitgeber kann Dir das nicht ermöglichen?
Die IT in Deinem jetzigen Unternehmen ist noch aus der Steinzeit, so dass Du nie richtig flüssig arbeiten kannst?
Dein Büro ist muffig, dunkel und glänzt mit Vorkriegscharme?
Mach Dir wirklich klar, was Dich stört. Auch ein ungemütliches Büro kann auf Dauer auf die Motivation drücken. Dann leidest Du und irgendwann auch Deine Leistung.
Lass Dir von niemandem rein reden, nur weil andere nicht verstehen, was Dich das belastet. Nur so kannst Du für den nächsten Job die richtige Wahl treffen.
3. Persönliche & fachliche Entwicklung
Möchtest Du Dich weiterentwickeln, hast aber keine Möglichkeit dazu? Dann überleg Dir genau, was Weiterentwicklung für Dich heißt!
Geht es um fachliche Entwicklung?
Oder mehr um Deine Soft Skills?
Wo möchtest Du langfristig hin?
Wo willst Du in einem Jahr, in fünf Jahren sein? Das ist ein ganz wesentlicher Punkt.
Ein Jobwechsel ist immer auch eine gute Möglichkeit, Bilanz zu ziehen.
4. Team/Kollegen/Chef
Du musst Dich wohlfühlen in Deinem Job. Dazu gehört auch das menschliche Miteinander. Wenn Du damit aktuell nicht zufrieden bist, hinterfrage genau, warum nicht.
Gibt es keine Unterstützung?
Zu feste Hierarchien?
Einen cholerischen Vorgesetzten?
Oder schlürft nur jeder seinen Kaffe, ohne dass jemand etwas bewegen möchte? Bist Du ein Teamplaner oder arbeitest Du besser allein?
Liegt es vielleicht auch ein bisschen an Dir, weil Du Dich nicht richtig durchsetzen kannst?
Wie müsste das Zwischenmenschliche in Deinem neuen Job sein, damit Du Dich wohl fühlst?
Nimm Dir genug Zeit, um Deine Wechselmotivation zu ergründen. So kannst Du langsam heraus schälen, wohin Deine Reise gehen soll.
Wir besprechen mit unseren Bewerbern immer sehr genau das Warum und Wieso. Denn wir wollen als Personalvermittler den besten Job für sie finden. Deshalb ist es wichtig, dass wir hier ehrlich zueinander sind.
Aber: Im Vorstellungsgespräch für den bestimmten Job beim ausschreibenden Unternehmen selbst ist je nach dem etwas Zurückhaltung geboten! Nicht alle Begründungen für den Wechselwunsch sind hilfreich!
Willst Du wissen, was Du verraten kannst und was lieber nicht? Dann lies Dir hier Teil 3 der Artikelserie „Jobwechsel“ durch: Gute Gründe, schlechte Gründe.
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