VORSTELLUNGSGESPRÄCH? GUT VORBEREITEN!
Aus Gründern der besseren Lesbarkeit verwenden wir hier im Blog die männliche Form von Bewerber, Arbeitnehmer, Mitarbeiter, etc. – selbstverständlich meinen wir damit aber jederzeit beide Geschlechter.
Es hat also funktioniert: Deine Bewerbung hat sich – vielleicht sogar mit unserer Hilfe – durchgesetzt und Du wurdest eingeladen zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch! Glückwunsch! Die größte Hürde ist genommen.
Du kannst also schon einmal stolz auf sich sein. Aber bitte nicht auf den Lorbeeren ausruhen, es gibt jetzt viel zu tun! Hier gibt es ein paar Vorstellungsgespräch-Tipps direkt aus der Praxis für Dich!
WER, WIE, WAS – Das Unternehmen
Zunächst solltest Du Dich an Deinen Computer setzen und ein wenig recherchieren. Besuche die Website des Unternehmens. Was ist das Kerngeschäft, gibt es verschiedene Standorte und wenn ja, wo? Haben diese alle den gleichen Schwerpunkt oder gibt es Spezialisierungen?
Die Frage lautet also: WAS macht das Unternehmen eigentlich?
Suche etwas zur Unternehmensgeschichte – wann wurde es gegründet und von wem? Gibt es Informationen zum Gründer? Ist er noch immer an Bord? Ist das Unternehmen vielleicht sogar inhabergeführt?
Stelle Dir also die Frage, WER dahinter steckt.
Wie ist die Struktur? Ist es ein Konzern? Gibt es verbundene Unternehmen? Handelt es sich um ein mittelständisches Unternehmen?
Es geht darum, heraus zu finden, WIE das Ganze organisiert ist.
Auch noch zur WER Frage zählt Folgendes: Vergiss nicht die Netzwerke wie Xing, Linkedin, Twitter, Google + oder Facebook! Hat das Unternehmen dort eine Präsenz errichtet, so stellt es dort vielleicht interessante Zusatzinformationen zur Verfügung. Eventuell findest Du ja dort auch Deinen zukünftigen Gesprächspartner – aber BITTE sei behutsam mit solchen Recherchen!
Wenn Du im Vorstellungsgespräch mit beinahe schon intimem Wissen über Dein Gegenüber auftrumpfst oder es das Gefühl hat, ständig über die Schulter blicken zu müssen, aus Angst, Du könnten dort bereits mit dem Feldstecher lauern, dürfte das Deine Chancen nicht gerade verbessern!
WO – Die Position
Nun solltest Du Dich Deiner angestrebten Position widmen: Was genau ist laut Stellenprofil die Aufgabe? Bringe das in Verbindung mit dem, was Du bereits über das Unternehmen heraus gefunden hast, um ein realistischeres Bild zu erhalten.
Die Frage lautet: WO ist Dein möglicher Platz in dem ganzen Gebilde?
Wenn Du die vier Fragen (WAS, WER, WIE, WO) für Dich beantworten konntest, ist das schon einmal hervorragend.
Alles, was offen bleibt, notierst Du Dir bitte, so hast Du genug Gesprächsmaterial für den Teil, in welchem Du zum Unternehmen oder zur Position Fragen stellen darfst. Wenn Du Dir die Fragen so erarbeitest, wird Dein Gegenüber bemerken, dass Du Dich gut vorbereitet hast und echtes Interesse zeigst.
Das ist ein fetter Pluspunkt und unterscheidet Deine Fragen positiv von den oftmals gebetsmühlenartig herunter geleierten Standard-Fragen.
Aber ACHTUNG! Bitte unterziehe Deinen Gesprächspartner keinem Kreuzverhör! Das könnte unangenehm auf Dich zurückfallen und vergiss nicht: Deine Gesprächspartner sitzt nun mal am längeren Hebel…ärgere ihn nicht!
Unternehmensphilosophie – Vorsicht Glatteis!
Hilfreich bei Deiner Recherche kann die Unternehmensphilosophie sein, die manche Unternehmen auf ihrer Website veröffentlichen. Natürlich wird hier oftmals auch sehr werbewirksam geschrieben und nicht alles ist in der Realität immer so, wie es geschrieben steht. Dennoch kann es nicht schaden, sie zu lesen.
Gegebenenfalls kann man damit im Vorstellungsgespräch punkten – aber auch hier heißt es: „Vorsicht!“
Es hat schon Bewerber gegeben, die tatsächlich die Einzigen waren, die die Philosophie überhaupt gelesen hatten (ausser der Person natürlich, die sie geschrieben hatte). Das kann den Gesprächspartner, wenn er vielleicht noch nicht einmal etwas von der Existenz der eigenen Unternehmensphilosophie geahnt hat (auch das gibt es!) schon einmal mächtig ins Schwitzen bringen.
Also besser vorsichtig antasten, ob es Sinn macht, in diese Richtung zu gehen. Streberhaftes Auftreten ist unbedingt zu vermeiden.
Die Branche – Katastrophen, Innovationen, Skandale?
Nun wird es Zeit, sich mit der Branche auseinander zu setzen. Das ist ja nicht nur für diese eine Stelle interessant, falls Du Dich noch bei anderen Unternehmen der Branche beworben hast oder es zumindest vorhast.
Gibt es derzeit wichtige Themen, von denen man zumindest einmal gehört haben sollte?
Gibt es Streiks oder wichtige Urteile oder neue Gesetze, die die gesamte Branche betreffen? Keine Angst, Du musst hier nicht zum Experten mutieren.
Sollte in der ganz normalen Presse jedoch vielleicht sogar mehrfach darüber berichtet worden sein, sollte es selbstverständlich sein, dass Du zumindest die groben Zusammenhänge kennst, immerhin möchtest Du ja in dieser Branche Fuß fassen und solltest daher von Natur aus ein gewisses Interesse mitbringen.
Die Branchenrecherche kann Dir auch Hinweise auf eine angemessene Garderobe für das Gespräch geben. Ist die Branche eher konservativ einzustufen, wie es etwa bei Banken oder Versicherungen der Fall ist, solltest Du eine andere Garderobe wählen als bei Unternehmen, die der kreativen Szene angehören. Dazu aber in einem späteren Beitrag mehr.
Vorstellungsgespräch-Tipps – Noch mal alles durchgehen!
Wenn Du alles soweit zusammengetragen hast, dass Du das Gefühl hast, gut informiert zu sein, nimm am besten noch einmal die Stellenbeschreibung zur Hand und gehe sie Punkt für Punkt durch – mit dem neuen Hintergrundwissen im Kopf.
Wahrscheinlich wirst Du nun manche Punkte und Aufgaben viel besser einordnen können.
Fertige einige Notizen an zu den Punkten, die Du für besonders wichtig hältst. Und schau Dir die Ergebnisse Deiner Recherche zwischendurch noch ein paar Mal an, so steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Du Dich auch im eher unwahrscheinlichen Fall eines Blackouts im Vorstellungsgespräch an irgendetwas Sinnvolles erinnerst und so das Gespräch wieder in eine solide Bahn lenken kannst.
Soviel nun erst einmal zu den theoretischen „Hausaufgaben“, die Du im Vorfeld machen kannst. Du solltest keine Doktorarbeit daraus machen, aber wie bei vielen Dingen im Leben gilt nun mal auch hier: Je mehr Aufwand, Zeit und Vorbereitung man investiert, desto mehr bekommt man im Regelfall auch zurück.
Gerade wenn Du die Einladung zum Vorstellungsgespräch mit unserer Unterstützung erhalten hast, können wir Dir bei den oben genannten Punkten oft ein großes Stück weiterhelfen – weil wir unsere Kunden (die Unternehmen) so gut kennen. Wir unterstützen Dich gerne bei der Vorbereitung.
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