Vom idealen Lebenslauf hast Du sicher schon gehört: Geradlinig soll erst ein. Ohne Lücken. Vielleicht hast Du beim letzten Blick auf Deinen eigenen Lebenslauf bestürzt festgestellt, dass er leider nicht diesem Ideal entspricht. Was also tun, wenn Du Dich entschieden hast, Dich für einen neuen Job zu bewerben? Kein Grund zur Panik. Denn, unter uns, dieses geradlinige Wunderwerk gibt es immer seltener. Früher war das vielleicht einmal anders, aber die Zeiten haben sich geändert. Heute gibt es so viele Möglichkeiten, sich auszuprobieren, zu entwickeln, etwas Neues zu beginnen, eine Zeitlang ins Ausland zu gehen, nach der Elternzeit wieder in den Job einzusteigen – das zeigt sich dann nun einmal im Lebenslauf. Das wissen auch die Personaler.
Ins perfekte Licht rücken
Wichtig ist, die Zeiträume nicht als „weiße Lücken“ erscheinen zu lassen, sondern sinnvoll zu erklären.
Ungünstig ist es, einen längeren Zeitraum einfach gar nicht zu berücksichtigen. Wenn zwischen zwei Jobpositionen im Lebenslauf, die zeitlich weiter auseinander liegen, nichts steht, lässt Du zu viel Interpretationsspielraum, der sich ungünstig für Dich auswirken kann.
Auslandsaufenthalt
Du warst im Ausland? Was auch immer Du da gemacht hast, Deinen Sprachkenntnissen und Deiner interkulturellen Kompetenz hat das sicher gut getan. Also nimm den Auslandsaufenthalt unbedingt in Deinen Lebenslauf auf!
Pflege oder Elternzeit
Du musstest Dich um Kinder oder Angehörige kümmern? Dafür hat jeder Verständnis und es zeigt, dass Du Fürsorge-Qualitäten hast und Verantwortung übernimmst. Vielleicht konntest Du ja nebenbei noch etwas für Deine Weiterbildungtun? Hast Fachliteratur gelesen oder einen relevanten Kurs besucht? Erwähne das unbedingt.
Auszeit und Neuorientierung
Du hast eine Auszeit gebraucht? Auch das gibt es häufiger, als Du denkst. Erkläre das mit einer Phase der Neuorientierung – Du wirst Dir sicher Gedanken über Deine Zukunft gemacht haben und bestimmt auch die ein oder andere Weiche neu gestellt haben. Neuorientierungen sollten natürlich nicht ewig dauern, aber eine gewisse Zeit nehmen sie schon in Anspruch. Doch Vorsicht: Benutze das nicht als Ausrede. Spätestens wenn Du zum Gespräch eingeladen wirst, fliegt das ganz schnell auf. Du solltest die Phase dann durchaus etwas näher und vor Allem schlüssig erklären können.
Arbeitslosigkeit
Du bist arbeitslos geworden und hast nicht sofort einen neuen Job gefunden? Auch das kommt leider häufig vor. Viele Bewerber machen nun den Fehler und schreiben einfach „Seit ….: arbeitslos“.
Besser – aber nicht optimal – ist es, „arbeitslos“ durch „arbeitssuchend“ zu ersetzen. Das klingt zwar besser, ist aber dennoch allein nicht aussagekräftig. Okay, wenn es sich um gerade einmal vier Wochen handelt, stößt das niemandem sauer auf. Wenn es aber länger dauert, wirst Du in der Zeit sicher nicht nur auf der Couch sitzen, sondern bestimmt irgendetwas tun: Dich weiterbilden zum Beispiel. Dann erwähne das zusätzlich zu „aktiv arbeitssuchend“ und schreib auch, worin Du Dich weiterbildest.
Oft gesehen auch folgende Variante: Jemand hat in einer bestimmten Phase immer wieder nur kurzfristige Jobs, dazwischen ist er immer wieder arbeitssuchend. Das Wort ARBEITSSUCHEND sticht dann überproportional im Lebenslauf hervor, selbst wenn diese Phase insgesamt nur ein Jahr dauert. Das Geheimnis: zusammenfassen! Im Jahr x hattest Du dann „kurzfristige Arbeitsverhältnisse im Bereich xy bei den Unternehmen a, b, c, etc.“
Das ist nicht gelogen, selbsterklärend und sieht viel besser aus. Bei Interesse kannst Du das genauer erklären und mit Deinen Zeugnissen belegen.
Arbeitnehmerüberlassung
Ähnliches gilt für Zeiten, in denen Du in der Arbeitnehmerüberlassung beschäftigt warst und unterschiedliche Einsätze hattest. Mach nicht den Fehler und liste diese Einsätze alle als einzelne Positionen auf! Eingestellt warst Du schließlich die ganze Zeit bei EINEM Unternehmen, nämlich dem Zeitarbeitsunternehmen. Das macht den Lebenslauf viel ruhiger und es entsteht bei oberflächlichem Lesen nicht der Eindruck, als wärest Du ein sogenannter Job-Hopper. Natürlich kannst und solltest Du dann zusätzlich auflisten, bei wem Du im Einsatz warst und was Du dort gemacht hast. Trotzdem ist es EIN Zeitraum und EIN Beschäftigungsverhältnis.
Du siehst, auch Lücken im Lebenslauf müssen kein Grund sein, sich zu schämen. Wichtig ist nur, dass Du die Zeiten genutzt hast, Du das schlüssig erklären kannst und im Lebenslauf geschickt anlegst.
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